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DsiN Magazin J 4 2 0 2 t h c i r e b s e r h a SICHERHEITSNIVEAU AUF TIEFSTAND Nachholbedarf bei Sicherheitsverhalten Seite 8 FLÄCHENDECKENDE DIGITALE AUFKLÄRUNG Dat-O-Mat & Digitaler Engel Thüringen gestartet Seite 18 KI-TOOLS BEI DSIN Arbeitsalltag im Wandel Seite 36 FOKUSTHEMA Künstliche Intelligenz im Alltag ab Seite 28 Schirmherrschaft:
DsiN-Vorstand Thomas Tschersich DsiN-Vorstandsvorsitzender Chief Security Officer (CSO), Deutsche Telekom AG Nikolaus Hagl Stellv. Vorstandsvorsitzender Leiter Geschäftsbereich Public & Energy, SAP Deutsch- land SE & Co. KG Martin Drechsler Schatzmeister Geschäftsführer, Freiwillige Selbstkontrolle, Multimedia- Diensteanbieter e. V. Pierre Du Bois Beisitzer Head of Communications, Kleinanzeigen Dr. Jochen Eisinger Beisitzer Director of Engineering for Chrome Trust & Safety, Google Deutschland Dr. Robert Reinermann Beisitzer Vorsitzender der Geschäftsführung, VdS Schadenverhütung GmbH Mitglieder Der Kinderschutzbund Bundesverband Förderpartner
1 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Liebe Mitglieder und Partner von Deutschland sicher im Netz, Liebe für IT-Sicherheit und digitale Teilhabe Engagierte, das vergangene Jahr hat uns erneut vor Augen geführt, wie verwundbar unsere digitale Welt ist. Cyberangriffe, Spionage und gezielte Des informationskampagnen haben weiter zugenommen – und sie treffen nicht nur staatliche Institutionen, sondern auch Unter - nehmen, Vereine, Kommunen oder sind auf Einzelne von uns gerichtet. Wie der DsiN- Sicherheitsindex erneut zeigt, setzt sich dieser Trend weiterhin fort. Der Schutz der Cyber- nation Deutschland ist deshalb eine der zen - tralen Sicherheitsaufgaben unserer Zeit. Als Bundesregierung stärken wir unsere Cybersicherheitsarchitektur und bauen die Strukturen zur Abwehr hybrider Bedrohungen weiter aus. Mit der Umsetzung der europäi- schen NIS2-Richtlinie schaffen wir ein deutlich höheres Sicherheitsniveau, damit Unterneh- men und Verwaltung widerstandsfähiger gegen Cyberangriffe werden. Mit der anstehen- den Umsetzung des Cyber Resilience Acts sorgen wir dafür, dass künftig nur Produkte auf den europäischen Markt gelangen, die verbindliche IT-Sicherheitsstandards erfüllen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Cybersicherheit in unserem Land zu erhöhen. Doch regulatorische Maßnahmen allein reichen nicht aus. Wir brauchen kompetente Menschen, die sicher und souverän mit digitalen Techno- logien umgehen können. Hierzu leistet der Verein Deutschland sicher im Netz mit seinen Mitgliedern und Partnern einen unverzicht- baren Beitrag: etwa mit dem DiFü-Digitalfüh- rerschein, der es niedrigschwellig ermöglicht, einen digitalen Kompetenznachweis zu erlan- gen. Oder mit den Projekten „Digital-Kompass“ und „Digitaler Engel“, für ältere Menschen und solche mit besonderen Anforderungen. Ganz besonders freut mich natürlich auch das Projekt „PolisiN“ mit Fokus auf die IT-Sicherheit im digitalen politischen Alltag. Jeden Tag erreicht DsiN mit seinen produkt- neutralen Angeboten und Initiativen viele Bürgerinnen und Bürger sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Das alles trägt dazu bei, Vertrauen und Souveränität im digitalen Alltag zu stärken. Als Schirmherr begrüße ich besonders, dass DsiN mit dem FitNIS2-Navigator einen Weg - begleiter geschaffen hat, der künftig auch kleine und mittlere Unternehmen bei der Cybersicherheits-Compliance unterstützt. Damit stärkt DsiN nicht nur die flächendecken- de NIS-2 Umsetzung, sondern auch insge- samt die Cybersicherheit unserer Wirtschaft. Die Cyberbedrohungslage wird uns weiter fordern. Umso wichtiger ist die Arbeit von DsiN – als Brücke zwischen Politik, Wirt- schaft, Zivilgesellschaft und den Menschen im Alltag. Mein herzlicher Dank gilt allen, die sich hier einbringen. Sie leisten einen wertvollen Beitrag für mehr IT-Sicherheit und digitale Teilhabe. Machen Sie bitte genauso engagiert weiter. Ihr Alexander Dobrindt Bundesminister des Innern Schirmherr von Deutschland sicher im Netz
Inhaltsverzeichnis 3 Fragen an die DsiN-Geschäftsführung 2 2 2024 war für den Verein ein ereignisreiches Jahr. Welche Highlights stechen für Euch besonders heraus? Isabelle & Joachim: „Für uns war der Start- schuss für den FitNIS2-Navigator ein ent- scheidender Meilenstein. Das Tool wurde nun im Juni 2025 gelauncht und wird kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstüt- zen, die NIS2-Richtlinie praxisnah umzuset- zen. Damit zeigen wir, dass DsiN aktuelle politische Entwicklungen direkt in passge- naue Unterstützung übersetzen kann und dafür ein verlässlicher Partner ist. Der gelun- gene Start des Digitalen Engel Thüringen beweist außerdem, wie groß der Bedarf an flächendeckenden Angeboten für digitale Aufklärung weiterhin ist. Welche digitalen Sicherheitsthemen werden uns in den kommenden Jahren besonders beschäftigen? Isabelle: „Das Thema digitale Souveränität wird für Europa in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Abwehr hybrider Bedrohungen, der Schutz sensibler Daten und die Stärkung sicherer digitaler Identitäten sind hierbei entscheidend um unsere Wirtschaft und Demokratie zu schüt- zen. Unser Auftrag ist es, die Menschen dabei mitzunehmen.“ Joachim: „Wir sehen, dass neue Technolo- gien wie künstliche Intelligenz enorme Chancen eröffnen – gleichzeitig aber auch neue Risiken schaffen. Für Verbraucher:in- nen und Unternehmen bedeutet das: Sie brauchen mehr Wissen und Orientierung, um souverän im digitalen Alltag handeln zu können. Wie unser Sicherheitsindex zeigt, steigt der Bedarf weiter an.“ Welche Rolle wird DsiN bei diesen Verände- rungen spielen? Joachim: „DsiN steht mit seiner mittlerweile fast zwanzigjährigen Vereinsgeschichte für Vertrauen, dass wir mit unseren langjähri- gen Projekten wie dem Digital-Kompass oder dem Digitalen-Engel bei ratsuchenden Menschen aufgebaut haben. Dadurch können wir sie direkt erreichen und für digitale Sicherheit in Alltag und Beruf sensibilisieren.“ Isabelle: „Wir erleben, wie rasant der techno- logische Wandel voranschreitet. Während KI-generierte Videos auf dem Smartphone noch vor wenigen Jahren nach utopischer Zukunftsmusik klangen, sind sie heute fester Bestandteil unseres Alltags. Damit die Menschen mit dieser Entwicklung mithalten können, braucht es Übersetzer:innen, die hochspezifisches Fachwissen alltagstauglich zugänglich machen. Genau das kann DsiN mit der Expertise aus seinem Netzwerk leisten.“ Isabelle Rosière DsiN-Geschäftsführerin Joachim Schulte DsiN-Geschäftsführer
2 3 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Inhalt 2024 IM ÜBERBLICK DsiN in Zahlen DsiN-Sicherheitsindex 2024 3 Fragen an DsiN-Vorstand Nikolaus Hagl 6 8 11 12 DsiN-Jahreskongress 2024 13 14 DsiN-Mitglieder versammlung 2024 3 Fragen an DsiN-Vorstand Thomas Tschersich HIGHLIGHTS AUS DEN PROJEKTEN Launch des Dat-O-Mat 18 20 Digitaler Engel 21 Digitaler Engel Thüringen 22 Digital-Kompass 23 Digital Verein(t) 24 DiFü — Digitalführerschein 25 26 27 mIT Sicherheit ausbilden 28 Jugendwettbewerb myDigitalWorld PolisiN FitNIS2-Navigator startet ab 2025 FOKUSTHEMA: KI IM ALLTAG 32 Wie KI unseren Alltag beeinflusst 36 KI-Tools bei DsiN 38 Welche Herausforderungen bringt KI in der Zukunft? 40 42 Ausblick 2025 Lasst uns hinterfragen, was wir teilen“ Impressum 43 44 Bilanz
23 Mitglieder 2024 3.613 Pressemeldungen 30 Partner- einrichtungen 3.539 Social Media- Follower:innen 638,4 Mio. Medienreichweite 178 Pressebeiträge 2.812 geschulte Menschen 58 durchgeführte Veranstaltungen 9 Digitalthemen im Portfolio 6.787 Newsletter- Abonennt:innen 131 Online-Veranstaltungen 217 Lern-Tandems 4.135 Teilnehmer:innen 635 Pressemeldungen
DSIN 2024 512 Teilnehmer:innen 4 Schirmherr:innen im Bundestag 45 Workshops 289.041 Seitenaufrufe 65 Medienberichte 11.699 absolvierte Prüfungen 78 Presseberichte 330 beteiligte Schüler:innen 137,6 Mio. Medienreichweite 3 ausgezeichnete Projekte 84 Online-/ hybrid-Veranstaltungen 8,170 geschulte Menschen 289 Tourstationen 1.019 Pressemeldungen
2024 im Überblick DsiN-Sicherheitsindex 2024 SICHERHEIT VON INTERNETNUTZENDEN ERREICHT HISTORISCHEN TIEFSTAND Der DsiN-Sicherheitsindex erreichte 2024 lediglich 55,7 Punkte und damit den niedrigsten Wert seit Beginn der repräsen- tativen Erhebungen vor zehn Jahren. Grund sind vor allem die deutlich gestie- genen Sicherheitsvorfälle. Schutzvorkeh- rungen halten nicht mit. Internetnutzende haben im Jahr 2024 rund 10 Prozent mehr Sicherheitsvorfälle regist- riert als noch im Vorjahr. Der Indexwert für die Bedrohungslage ist auf 61,2 Indexpunkte angewachsen und erreicht damit den höchs- ten Wert seit Studienbeginn. Zwar konnte das Schutzverhalten der Menschen im gleichen Zeitraum ebenfalls zulegen (+2,8 Punkte), jedoch reicht das nicht, um den gewachsenen Sicherheitsrisiken ausreichend entgegenzuwirken. Gesellschaftliche Spaltung bei Onlinesicherheit Der Index zeigt erhebliche Unterschiede der Sicherheitslage bei einzelnen Nutzertypen im Internet. Während die Gruppe der souve- ränen Nutzenden mit knapp 60 Indexpunk- ten deutlich über dem Durchschnitt liegt, hat die Gruppe der Außenstehenden mit rund 46 Indexpunkten den Anschluss an die IT-Sicher- heit bereits verloren. Gutgläubige liegen mit 50,8 Punkten nur knapp über dem Kipppunkt von 50 Indexpunkten. Insgesamt braucht
8 9 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D mehr als die Hälfte aller Internetnutzenden in Deutschland (50,9 Prozent) zusätzliche Hilfestellungen für Internetsicherheit. Dazu erklärte Verbraucherschutzstaatssekre- tärin a. D., Dr. Christiane Rohleder, anläss- lich der Veröffentlichung des DsiN-Sicher- heitsindex: „Alle Menschen müssen digitale Dienste sicher nutzen können. Nur so können sie an digitalen Diensten gleichbe- rechtigt teilhaben. Die Zunahme von Phi- shing-Angriffen und anderen Sicherheitsvor- fällen zeigt, wie wichtig es ist, die IT-Sicherheit weiter zu stärken. Staat und Unternehmen müssen sich kümmern, jeder Verbraucherin und jedem Verbraucher ein Informationsan- gebot zu machen, das auf die unterschied- lichen Bedürfnisse eingeht.” Insbesondere Aufsuchende Ansätze wie der Digital-Kom- pass für ältere Menschen und für Menschen mit besonderen Aufklärungsbedarfen können hierfür dafür zentrale Anlaufpunkte sein. Digitale Zeitenwende für digitale Aufklärung Die Bereitschaft der Verbraucher:innen zu eigenen Veränderungen hat in diesem Jahr erheblich zugenommen. 80,5 Prozent der Onliner erklären sich bereit (+ 7,1 Prozent- punkte), im Internet vorsichtiger unterwegs zu sein, um Cyberangriffe zu vermeiden. Zwei von drei Personen über 16 Jahren „Alle Menschen müssen digitale Dienste sicher nut- zen können. Nur so können sie an digitalen Diensten gleichberechtigt teilhaben.“ Dr. Christiane Rohleder Verbraucherschutzstaatssekretärin a. D. wünschen sich zusätzliche Aufklärungsange- bote (+ 10 Prozentpunkte), um ihre Schutz- kompetenzen zu verbessern und rund 63 Prozent wünschen sich geeignete Ansprech- partner in ihrer Umgebung, um digitale Hilfe zu erfahren. Fokusthema KI: Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz im Alltag Künstliche Intelligenz im digitalen Alltag wird nur von einem Fünftel (20,9 Prozent) überwiegend als Chance gesehen. Etwa jede sechste Person (16,1 Prozent) hat nur sehr geringes Vertrauen in KI, 2023 war das nur bei jedem zehnten Onliner der Fall. Um dem entgegenzuwirken, sprechen sich rund 42 Prozent für verbesserte Prüfungen und Zertifizierungen von KI aus, gefolgt von stärkerer Aufklärungsarbeit (41 Prozent) sowie klarer Haftungsvorgaben (36 Prozent). Digitale Sicherheitslage im Vergleich der letzten 11 Jahre in Punkten 68 66 64 62 60 58 56 54 65,4 63,0 60,2 61,1 60,9 62,3 62,8 62,7 59,8 57,2 55,7 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024
2024 im Überblick Joachim Schulte die Studienergebnisse. „Eine koordinierte Anlaufstelle, die Verbraucher:in- nen einen Überblick über passende Angebote und Projekte verschafft sowie auch das Sprechen über konkrete Bedarfe kann künftig helfen, auch diese Personen abzuholen.“ Der DsiN-Sicherheitsindex erscheint einmal pro Jahr. Sie möchten Studienpartner werden? Dann melden Sie sich gerne unter info@sicher-im-netz.de Hier geht’s zur Vollstudie: DsiN-Sicherheitsindex 2024 – DSIN „Zahlreiche technische Vorkehrungen erfor- dern eine Mitwirkung der Verbraucher:innen. Auch umgekehrt kann, mithilfe von Social Engineering, IT-Schutz über Manipulation von Menschen umgangen werden. Daher braucht es neben den technischen Lösungen immer auch kompetente Nutzer:innen – und viele Akteure, die sich in dem Bereich engagieren“, erklärt dazu Alexander Koch, Vice President Sales EMEA des Studienpart- ners 2024 Yubico. Für DsiN sind die eindeutigen Ergebnisse ein wichtiger Indikator, dass mehr in digitale Aufklärung investiert werden muss, um die Negativentwicklung zu stoppen und wieder mehr Menschen zur sicheren und selbstbe- stimmten Nutzung digitaler Dienste anzulei- ten. „Gerade für Menschen, die nicht mehr in der Schule unterwegs sind – und das ist ein Großteil der Bevölkerung – brauchen wir neue Wege, um Digitalkompetenzen zu fördern.“ kommentiert DsiN-Geschäftsführer
10 11 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Übersicht Sicherheitsindex und Faktoren 2024 BEDROHUNGSLAGE Sicherheitsvorfälle 54,6 61,2 Verunsicherungsgefühl 21,5 21,9 DSIN-Index 55,7 57,2 Sicherheitswissen 90,4 90,5 Sicherheitsverhalten 50,8 53,6 SCHUTZNIVEAU 2023 2023 2024 2024 in Punkten 3 Fragen an den DsiN- Vorstand Nikolaus Hagl Lieber Herr Hagl, wie würden Sie das vergangene Jahr bei DsiN zusammenfassen? Das Jahr war geprägt von spannenden Einblicken in die Vielfalt der DsiN-Projekte. Als Gründungsmitglied ist SAP eng mit dem Verein verbunden. In meiner Rolle im Vorstand freue ich mich, zur Stärkung digitaler Souveränität beizutragen – damit alle Menschen digitale Technologien sicher und selbstbestimmt nutzen können. Welche Herausforderungen beschäftigen den DsiN-Vorstand aktuell besonders? Wir sehen, dass digitale Teilhabe kein Selbstläufer ist – gerade in einer Zeit, in der sich Technologien rasant weiterentwickeln und die Bedrohungslage im Netz zunimmt. Phishing, Desinformation und KI-generierte Betrugsversuche betreffen längst nicht mehr nur einzelne Gruppen. Für uns als Vorstand ist klar: Wir müssen digitale Aufklärung neu denken – und Menschen gezielt dort befähi- gen, wo digitale Entscheidungen getroffen werden: im Alltag, im Beruf, in der Verwaltung. Digitale Souveränität braucht beides – tech- nologische Sicherheit und menschliche Kompetenz. Was sind DsiN-Highlights für das Jahr 2025? Ich freue mich besonders auf die Weiterent- wicklung des DsiN-Sicherheitsindex als evidenzbasierte Grundlage für politische und gesellschaftliche Entscheidungen. Darüber hinaus sind es unsere Projekte, die ganz konkret in die Lebens wirklichkeit der Menschen wirken – von Schüler:innen bis Senior:innen. Die Digitalisierung wird dann zum Erfolg, wenn wir Vertrauen schaffen. DsiN leistet hier einen unverzicht- baren Beitrag.
2024 im Überblick DsiN-Jahreskongress 2024 „CYBERRESILIENZ FÜR DEMOKRATIE UND SICHERHEIT – DESINFORMATION ENTGEGENWIRKEN“ DsiN-Vorstandsvorsitzenden Thomas Tscher- sich eröffnete Johann Saathoff, Parlamenta- rischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat, den Kongress mit einem Impuls zur Bedeutung digitaler Sicher- heit im Superwahljahr. Anschließend disku- tierten hochrangige Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilge- sellschaft in fünf Panels aktuelle Herausfor- derungen durch Desinformation, Cybercrime und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Im Eröffnungsgespräch „Digitalkompetenz versus Desinformation & Cybercrime – der unterschätzte Faktor?“ stand die Frage im Mittelpunkt, welche Rolle digitale Kompeten- zen beim Schutz vor Manipulation und Hetze spielen. In den folgenden Panels wählten die Teilnehmenden zwischen Themen wie „Cyberschutz vor & durch KI“, „Sichere digitale Teilhabe von jung bis alt“ oder „NIS2-Count- down – Weckruf für Unternehmen“. Zum Abschluss bündelte das Panel „Let’s get started“ zentrale Erkenntnisse und zeigte, wie nonformale Bildungsangebote entscheidend zur Cyberresilienz beitragen können. Unter den Sprecher:innen waren u. a. Clau- dia Plattner (BSI), Dr. Christiane Rohleder (BMUV), Jens Redmer (Google Deutschland), Manuel Höferlin MdB, Dr. Angela Jain (Bertelsmann Stiftung), Marja-Liisa Völlers MdB, Sebastian Hartmann MdB, Susanne Dehmel (Bitkom), Dr. Ilja Nothnagel (DIHK), Ingobert Veith (Huawei) und Dr. Robert Reinermann (VdS). Durch den Tag führte der Journalist und Moderator Sven Oswald. Am 27. Juni 2024 war es wieder so weit: Unter dem Leitthema „Cyberresilienz für Demokratie und Sicherheit – Desinforma- tion entgegenwirken“ lud DsiN 2024 wieder zum DsiN-Jahreskongress nach Berlin ein und bot wieder Raum für Wissensaus- tausch und Vernetzung. Hintergrund des Kongresses waren aktuelle Herausforde- rungen durch Desinformationen und Fake News und KI im Superwahljahr 2024. Der DsiN-Jahreskongress 2024 stand am 27. Juni ganz im Zeichen der Frage, wie Cyberre- silienz zur Stärkung von Demokratie und Sicherheit im 21. Jahrhundert beitragen kann. Rund 250 Gäste verfolgten die Veran- staltung im Kongresshaus des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands in Berlin oder nahmen per Livestream teil. Bereits beim Netzwerk-Lunch bot sich Gelegenheit, mit Mitgliedern, Partnern und Projektverantwortlichen von Deutschland sicher im Netz ins Gespräch zu kommen und Einblicke in vielfältige Initiativen zur Förderung von Digitalkompetenzen zu erhalten. Nach der Begrüßung durch den
12 13 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Ein Höhepunkt am Abend war die Preisver- leihung des Jugendwettbewerbs MyDigital- World 2024. Unter dem Motto „Ist das Kunst oder kann das KI?“ wurden kreative Beiträge von Jugendlichen ausgezeichnet, die sich mit Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Die feierliche Übergabe erfolgte unter der Schirmherrschaft von Daniela Kluckert, Parlamentarische Staats- sekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Der Kongresstag zeigte eindrucksvoll, wie groß die Bedeutung gemeinsamer Anstren- gungen für digitale Sicherheit ist. Cyberresi- lienz entsteht nicht allein durch technische Maßnahmen, sondern vor allem durch Kompetenzen, Aufklärung und Vernetzung – ein Fazit, das die zahlreichen Diskussionen und Beiträge prägte und die Arbeit von DsiN in den kommenden Jahren begleiten wird. 3 Fragen an DsiN-Vorstand Thomas Tschersich Was war für Dich 2024 besonders prägend im Bereich der digitalen Sicherheit? Wir erleben eine neue Qualität von Cyberan- griffen – professioneller, gezielter und oft KI-gestützt. Das stellt Unternehmen, Verwal- tung und Gesellschaft vor enorme Herausfor- derungen. Für mich war 2024 deshalb geprägt von der Frage, wie wir Resilienz ganzheitlich stärken können: mit sicherer Infrastruktur, klaren Zuständigkeiten und Menschen, die Risiken erkennen und souverän handeln können. DsiN spielt dabei eine Schlüsselrolle. Welche Themen haben den Vorstand in diesem Jahr besonders beschäftigt? Die Umsetzung regulatorischer Vorgaben wie NIS2 hat uns intensiv beschäftigt – und gezeigt: Sicherheit ist kein Spezialthema mehr, sondern Teil gesellschaftlicher Da- seinsvorsorge. Als Vorstand setzen wir uns dafür ein, dass Cybersicherheit nicht nur technisch gedacht wird, sondern immer auch als Frage der Kompetenz und Aufklärung. Nur so erreichen wir eine nachhaltige Sicherheitskultur – im Beruf wie im Alltag. Was stimmt Dich optimistisch, wenn Du auf die digitale Zukunft blickst? Mich motiviert, wie viele Menschen heute bereit sind, digitale Verantwortung zu übernehmen. Ob in Schulen, in der Ausbil- dung oder im Beruf: Das Bewusstsein für Risiken wächst – genauso wie der Wille, sich weiterzubilden. Wenn wir dieses Momentum nutzen und gemeinsam in digitale Bildung, sichere Technologien und starke Partner- schaften investieren, kann Deutschland Vorreiter für digitale Souveränität werden. DsiN-Vorstand Thomas Tschersich
2024 im Überblick DsiN-Mitglieder- versammlung 2024 NEUE DOPPELSPITZE BEI DEUTSCHLAND SICHER IM NETZ E. V. Die Mitgliederversammlung von Deutsch- land sicher im Netz e. V. hat 2024 zwei neue Geschäftsführende berufen. Isabelle Rosière und Joachim Schulte übernehmen seit November 2024 gemeinschaftlich die Geschäftsführung bei DsiN. Die neue Doppelspitze soll das bestehende Poten- zial zur Förderung digitaler Kompetenzen und Cybersicherheit in der Bevölkerung weiter stärken. land zunehmend wichtiger: Bedrohungen im Cyberraum und die Verbreitung von Des- information gefährden die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier setzt DsiN gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Politik an. Praxisnahe Projekte sollen das digitale Wissen stärken und Bürger:innen sowie kleinere Unterneh- men im sicheren Umgang mit digitalen Diensten unterstützen. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung vom 11. November 2024 wird DsiN fortan von einer Doppelspitze geführt. Isabelle Rosière und Joachim Schulte kennen sich bereits aus ihrer früheren Zusammenarbeit bei DsiN und freuen sich auf eine vertrau- ensvolle und tatkräftige Zusammenarbeit. Das Thema Cybersicherheit wird für Deutsch- Neue Führung für ein starkes Netzwerk zur digitalen Aufklärung Die Neue Doppelspitze soll neue Impulse setzen, um die digitale Aufklärungsarbeit von DsiN breitenwirksam und nachhaltig aufzustellen, und die Angebote des Vereins noch besser zugänglich zu machen. Der DsiN-Vorstandsvorsitzende Thomas Tscher- sich betont: „Mit Isabelle Rosière und Joachim Schulte haben wir ein Geschäftsfüh- rungsteam, das durch fundierte Erfahrung und frischen Tatendrang überzeugt. Die Themen Cybersicherheit und Digitalkompe- tenz sind heute relevanter denn je. Mit der neuen Doppelspitze kann der Verein diese drängenden Themen noch engagierter und effektiver adressieren.“ „Die Herausforderungen im digitalen Raum sind immens. Angesichts wachsender Bedrohungen, von gezielten Desinforma- tionskampagnen bis hin zu hybriden Angrif- fen, ist unser Engagement für Cybersicher- heit und digitale Kompetenzen wichtiger denn je“, betont Joachim Schulte, der seit
14 15 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D fast neun Jahren bei DsiN tätig ist und bereits im Mai 2024 als neuer Geschäftsfüh- rer eingesetzt wurde. „Die Herausforderung, Cybersicherheit und digitale Kompetenzen zu fördern, kann nur in enger Partnerschaft mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft bewältigt werden,“ ergänzt Isabelle Rosière, die sich darauf freut, zu DsiN zurückzukeh- ren. „Nur gemeinsam können wir Lösungen entwickeln, die den Menschen in ihrem digitalen Alltag wirklich helfen und die Resilienz unserer Gesellschaft gegenüber digitalen Bedrohungen nachhaltig stärken.“ Bundesministerium des Innern betont Relevanz von Cybersicherheit Mit der Einführung einer Doppelspitze sieht sich DsiN gut gerüstet für eine nachhaltige digitale Aufklärung und ein wachsendes Partnernetzwerk. Der Verein war im Rahmen des ersten IT-Gipfels 2006 (heute Digitalgipfel) gegründet worden, um einen kontinuierlichen Beitrag zur digitalen Sicherheit und Kompe- tenzförderung in Deutschland zu leisten. Die Schirmherrschaft des Vereins übernimmt seither das Bundesministerium des Innern (BMI). Mit der Schirmherrschaft des Bundes- ministeriums bringt die Bundesregierung ihr Vertrauen in die Arbeit von DsiN und die strategische Bedeutung der Themen Cybersi- cherheit und Digitalkompetenz zum Ausdruck. Eine sichere digitale Zukunft für alle Menschen in Deutschland Deutschland sicher im Netz e. V. leistet als etablierter Akteur einen wichtigen Beitrag zur Cybersicherheit in Deutschland und vermittelt praxisnah und unabhängig Digitalkompetenzen an Bürger:innen, Unter- nehmen und Institutionen mit dem Ziel, dass alle Menschen die Chancen der Digitali- sierung selbstbestimmt und sicher nutzen können. Dieser Auftrag wurde von der Mitglie- derversammlung einmal mehr bekräftigt. Es freut uns daher sehr, dass unsere Mit- gliedschaft dem DsiN-Vorstand erneut das Vertrauen ausgesprochen hat, die Mission des Vereins weiter voranzutreiben. Der DsiN-Vorstand wurde in seiner aktuellen Aufstellung bestätigt. Wir bedanken uns bei Thomas Tschersich von der Deutschen Telekom AG, Nikolaus Hagl bei der SAP, Jochen Eisinger von Google, Martin Drechsler von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multi- media-Diensteanbieter e. V. (FSM), Dr. Robert Reinermann von der VdS Schadensverhü- tung für ihr langjähriges Engagement. Ebenso freut es uns außerordentlich, Pierre Du Bois von Kleinanzeigen als neues Vor- standsmitglied zu begrüßen. Wir sind sehr dankbar, dass er künftig seine weitreichende Expertise in unsere Vorstandsarbeit einflie- ßen lassen wird. DsiN möchte als Mitglieder- und Partnerver- band sein Netzwerk weiter ausbauen. Sie interessieren sich für eine Mitgliedschaft bei DsiN? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf unter: info@sicher-im-netz.de
Highlights aus den DsiN-Projekten Dat-O-Mat MEHR DATENKOMPETENZEN FÜR DEUTSCHLAND Mit dem Dat-O-Mat hat DsiN 2024 eine neue Plattform zur Stärkung von Datenkompetenzen in Deutschland gestartet. Das Angebot richtet sich an Menschen, die ihre Wissenslücken im Umgang mit Daten schließen und sichere Entscheidungen im digitalen Alltag treffen möchten – sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Der Dat-O-Mat kombiniert ein interaktives Chatbot-System mit einem dynamischen Fortbildungskatalog. Der Chatbot führt die Nutzenden unterhaltsam durch Datenthemen, erfasst deren Bedürfnisse und schlägt im Dialog individuelle Weiterbildungsangebote vor. Grundlage dafür ist ein Webcrawler, der kontinuierlich aktuelle Bildungsangebote zur Datenkompetenz recherchiert. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz werden diese analysiert, bewertet und in den Katalog ein - gegliedert. So werden bestehende Angebote sichtbar gemacht und Lücken in der Bil- dungslandschaft identifiziert. Der Start des Projekts wurde durch breite Unterstützung aus Politik und Praxis beglei- tet. Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. im Bundesministerium für Bildung und Forschung, betonte zum Launch: „Das BMBF unterstützt den Dat-O-Mat, weil er einen breiten Zugang zu Wissen bietet und auf individuelle Lernbedarfe zugeschnitten ist. Er zeigt, wie moderne Technologien sinnvoll in die Bildungslandschaft integriert werden können, um die Datenkompetenz in unserer Gesellschaft nachhaltig zu fördern.“ Auch DsiN-Geschäftsführer Joachim Schulte unterstrich die Bedeutung der Plattform: „In einer Zeit, in der Digitalisierung und KI das Leben von Bürger:innen und Unterneh- men tiefgreifend verändern, ist der verant- wortungsvolle Umgang mit Daten wichtiger denn je. Der Dat-O-Mat bietet die passenden Bildungsangebote für digitale Sicherheits- themen – und das angepasst an das Vorwissen der Nutzenden. Diese neutrale Plattform
18 19 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D setzt damit neue Maßstäbe in der digitalen Bildung.“ Die Projektleiterin Elisabeth Wisniewski stellte heraus: „Unsere Mission ist es, Men- schen in die Lage zu versetzen, selbstbe- wusste Entscheidungen über ihre Daten zu treffen, unabhängig von ihrem Vorwissen. Der Dat-O-Mat wird sie dabei unterstützen, ein für sie passendes Bildungsangebot zu finden, das sie im Umgang mit Daten schult.“ Das Projekt wird durch das Bundesministe- rium für Bildung und Forschung gefördert und im Rahmen von „NextGenerationEU“ der Europäischen Union finanziert. Im Transfer- Hub Datenkompetenzen des BMBF ist es als zentrales Instrument zur Förderung von Datenkompetenz in Deutschland verankert. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von JFF – Institut für Medienpädagogik aus München, die technische Entwicklung übernimmt die Nova GmbH aus Karlsruhe. Die DsiN-Ratgeberreihe: IT-Sicherheit einfach und verständlich für alle erklärt Die DsiN-Ratgeberreihe erklärt die wichtigsten Begriffe rund um Sicherheit im Internet – von Algorithmus bis Zwei-Faktor-Authentisierung. Mit unseren DsiN-Tipps erhalten Sie praktische Handlungsempfehlungen für souveränes Surfen im Alltag. Bereits erschienen: • Belästigung im Netz – kompetent kontern • Online einkaufen und bezahlen – sicher shoppen • Das Digitale Ich – selbstbestimmt surfen • Onlinebanking – zeitgemäß zahlen • Benutzerkonten sichern – einfach einloggen • Kinder sicher im Netz Hier gratis online verfügbar: sicher-im-netz.de/ratgeberreihe/
Highlights aus den DsiN-Projekten Digitaler Engel AUFKLÄRUNG FÜR ÄLTERE VOR ALLEM IN LÄNDLICHEN REGIONEN Seit 2019 ist das mobile Beratungsteam des Digitalen Engel in ganz Deutschland unterwegs, um ältere Menschen besonders in ländlichen Regionen über digitale Chan- cen aufzuklären – mittlerweile im fünften Jahr. terin für den Digitalen Engel, brachte in der Diskussion praxisnahe Perspektiven aus der Arbeit mit Senior:innen ein und zeigte auf, welche konkreten Unterstützungsangebote ältere Menschen benötigen, um digitale Techno- logien sicher und selbstbestimmt zu nutzen. Mit 320 Veranstaltungen haben die Digitalen Engel 2024 im Schnitt fast täglich eine Veran- staltung angeboten. Vor Ort, auf Marktplätzen und Veranstaltungen, und digital via Online- Workshop ging es darum, Vorbehalte zu neh- men und digital fit zu bleiben. Von E-Rezept und elektronischer Patientenakte über Online- Einkauf bis hin zu Smartphone- und Tablet- Einführungen für Ältere: Das und mehr bot das Engel-Team wieder mit seinem vielseiti- gen Programm an. Insgesamt 8.170 Menschen wurden damit direkt erreicht und bei ihren Fragen und Problemen rund um das Internet unterstützt. Who Cares? Digitaler Engel auf der re:publica 2024 Ein Highlight auf der Route: Bei der re:publi- ca 2024 stand die Frage im Mittelpunkt, wie digitale Teilhabe generationen- und geschlech- tergerecht gestaltet werden kann. Bundes- familienministerin a. D. Lisa Paus diskutierte gemeinsam mit Expert:innen über die besonderen Barrieren, die ältere Menschen im digitalen Raum erleben – mit einem besonderen Blick auf die Herausforderungen älterer Frauen. Katharina Kunze, Projektlei- Digitaler Engel engagiert sich #GegenHassImNetz Der Digitale Engel engagierte sich 2024 außerdem als Partner der Initiative „Lasst uns hinterfragen, was wir teilen“ des DsiN- Mitglieds Deutsche Telekom und stärkte damit die Aufklärung über Desinformation und Hass im Netz. Gemeinsam mit CORREC- TIV und Teachtoday unterstützte das Projekt den TV-Spot der Kampagne und brachte praxisnahe Erfahrungen aus der Arbeit mit älteren Menschen ein. Projektleiterin Katharina Kunze betont: „Wir müssen Senior:innen für den kritischen Umgang mit Informationen sensibilisieren. In Vor-Ort-Beratungen und Online-Angeboten zeigt der Digitale Engel, wie Desinformation erkannt werden kann und warum es ent- scheidend ist, Nachrichten nicht unbedacht weiterzuleiten. Alle Angebote des Digitalen Engel sowie ein ausführliches Touren-Tagebuch gibt es unter digitaler-engel.org
20 21 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Digitaler Engel Thüringen DIGITALER ENGEL JETZT MIT EIGENEM TEAM IN THÜRINGEN UNTERWEGS Veranstaltungen mit 2.812 Teilnehmenden zurück. Das zeigt: Persönliche Beratung und Austausch sind der Schlüssel, damit Senior:in- nen digitale Angebote sicher und selbstbe- stimmt nutzen können. Ein Highlight: Seniorenaktions- tag in Sondershausen Nach sechs Jahren Pause fand der Senioren- aktionstag in Sonderhausen wieder statt – und das Team des Digitalen Engel Thüringen war mittendrin. Mit Infostand und zwei Ver - anstaltungen beantwortete das Team viele Fragen, insbesondere zur elektronischen Patientenakte. Das Interesse am Thema und der Veranstaltung war riesig und führte zu lebendigen Diskussionen, die den Digitalen Engel ausmachen. Denn auch dafür steht das Projekt: flexibel auf die Bedürfnisse der Ratsuchenden eingehen und zum Austausch anregen. Ausführliche Berichte zu allen durchgeführ- ten Veranstaltungen können auf der Webseite des Projekts gefunden werden. Der Digitale Engel Thüringen wird durch das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesund- heit, Arbeit und Familie gefördert. Alle Angebote und das Tourentagebuch gibt es hier: thueringen.digitaler-engel.org Nach dem großen Erfolg des bundesweiten Digitalen Engel ist mit dem Digitalen Engel Thüringen 2024 ein neues Projekt gestartet, das digitale Aufklärung speziell für ältere Menschen im Freistaat anbietet. Im Juli 2024 fiel in Sömmerda der Startschuss für den Digitalen Engel Thüringen. Mit eigenem Infomobil und Team ist das Projekt seither im ganzen Freistaat unterwegs, um Senior:- innen direkt vor Ort beim sicheren Umgang mit digitalen Angeboten zu unterstützen. Dabei wird vor allem der ländliche Raum angesteuert. Wie funktioniert Online-Shopping? Wie kann ich sicher mit meinen Kindern und Enkeln in Kontakt bleiben? Wie buche ich ein Zugticket im Internet? Diese und viele weitere Fragen beantworten das mobile Berater:innen- team. Schon das Interesse im ersten Jahr zeigte: Der Bedarf ist groß. Insgesamt blickt der Digitale Engel Thüringen im Startjahr auf 58
Highlights aus den DsiN-Projekten Digital-Kompass GEMEINSAM DIGITALE BARRIEREN ÜBERWINDEN 17. Oktober über 320 Teilnehmende zusam- men, um über Ansätze für gerechtere digitale Teilhabe zu diskutieren – von günstigen Endgeräten bis hin zu fairen Unterstützungs- strukturen. Lern-Tandems für mehr digitale Teilhabe im Alter Ein weiteres Erfolgsformat waren die Digitalen Lern-Tandems, die Senior:innen mit Studie- renden bundesweit in direkten Austausch bringen. Ende 2024 konnte das Projekt hier auf über 210 Tandems verweisen – ein eindrucksvolles Zeichen für die Bereitschaft, voneinander zu lernen und gemeinsam digitale Barrieren zu überwinden. Ein Highlight des Jahres war zudem der Besuch von Bundesverbraucherschutzminis- terin a. D. Steffi Lemke beim Digital-Kom- pass. Im Rah men der Konferenz „Fit & fair by design – Braucht der europäische Verbrau- cherschutz ein Update?“ anlässlich des Safer Internet Day 2024 würdigte sie den Digital- Kompass als wichtigen Beitrag zur Stärkung digitaler Verbraucherrechte. Mit diesen Meilensteinen zeigt der Digital- Kompass 2024, wie niedrigschwelliges Lernen, politischer Rückhalt und gesellschaft- liches Engagement Hand in Hand gehen können, um digitale Teilhabe für alle Genera- tionen zu ermöglichen. Mehr zum Digital-Kompass gibt es unter digital-kompass.de Der Digital-Kompass unterstützt ältere Menschen und Menschen mit Seh-, Hör-, und Mobilitätsbeeinträchtigungen dabei, die Chancen der digitalen Welt selbstbe- stimmt zu nutzen – und bietet Anlaufstellen, Materialien sowie praxisnahe Unterstüt- zungsangebote für alle, die digitale Kompe- tenzen vermitteln wollen. 2024 war für den Digital-Kompass ein beson- ders dynamisches Jahr, geprägt von neuen Impulsen, größerer Reichweite und zusätz- licher Förderung. Ein wichtiges Signal setzte das Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, nukleare Sicherheit und Verbraucher- schutz (BMUV)das den Digital-Kompass gezielt im Bereich digitale Barrierefreiheit fördert. Damit wurde die Grundlage geschaf- fen, ältere Menschen und beratende Akteure noch besser bei einem sicheren und inklusi- ven Zugang zu digitalen Angeboten zu unterstützen. Auch die thematische Auseinandersetzung mit sozialen Fragen rückte in den Fokus. Beim Online-Thementag „Digitale Teilhabe – auch wenn das Geld fehlt!“ kamen am
22 23 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D digital verein(t) DIGITALISIERUNG IM EHRENAMT STÄRKEN Vernetzung und Teilhabe fördern Über eintausend Engagierte nahmen im Jahr 2024 an den Angeboten von „digital ver- ein(t)“ teil. Damit konnte das Projekt seine Rolle als zentrale Vernetzungsplattform für Vereine weiter stärken. Best Practices, Erfahrungen und Tipps werden nicht nur über die Kompetenzstandorte, sondern auch über verbandliche Strukturen und Online- Formate geteilt. So wird digitale Teilhabe im Ehrenamt für immer mehr Menschen prak- tisch erfahrbar. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales und gemein- sam durchgeführt von der lagfa bayern und DsiN. Hier mehr zum Projekt erfahren: digital-vereint.de Das Projekt „digital verein(t)“ unterstützt seit 2021 das ehrenamtliche Engagement in Bayern beim souveränen und sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen. Mit 28 Kompetenzstandorten stehen Vereinen feste Anlaufstellen zur Verfügung, die praxisnahe Unterstützung für die digitale Vereinsarbeit bieten. Von Öffentlichkeitsarbeit und Online-Kom- munikation über sichere Vereinsverwaltung bis hin zum Einsatz Künstlicher Intelligenz decken die kostenfreien Workshops, Online- Seminare und individuellen Beratungs- sprechstunden eine große Bandbreite rund um die Digitalisierung des Ehrenamts ab. Neben den festen Kompetenzstandorten ist das mobile Ratgeberteam in ganz Bayern unterwegs, insbesondere in ländlichen Regionen, um auch kleinere Vereine direkt vor Ort zu unterstützen. Bunter Themenstrauß im Jahr 2024 Im Jahr 2024 zeigte sich ein spürbar wach- sender Bedarf an Qualifizierung. Besonders gefragt waren Themen wie KI im Ehrenamt, Datenschutz sowie digitale Öffentlichkeits- arbeit. Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Projekts auf der Bayern-Digital- Kongressreihe 2024, wo „digital verein(t)“ als Best-Practice-Beispiel für die Förderung einer digitalen Zivilgesellschaft vorgestellt wurde.
Highlights aus den DsiN-Projekten DiFü — Digitalführerschein FIT FÜR ALLTAG UND BERUF: DIGITALER KOMPETENZERWERB FÜR ALLE Seit 2022 macht der Digitalführerschein von DsiN Jung und Alt fit fürs Netz: 2024 blickt das Projekt auf ein ereignesreiches Jahr zurück, das von inhaltlicher Weiterentwick- lung und konstant guter Nutzung geprägt war. Im Jahr 2024 erreichte der DiFü wichtige Meilensteine: So absolvierten etwa Organisatio- nen wie das Kompetenzzentrum Technik- Diversity-Chancengleichheit e. V. erfolgreich das Jahresziel, indem 96 % ihrer Mitarbeitenden den Digitalführerschein erhielten – ein Beleg für die hohe Akzeptanz. Der DiFü wird deutsch- landweit als zertifizierendes Lernangebot für Bürger:innen ab 14 Jahren genutzt. Neuerungen und Innovationen 2024 wurde das Angebot um neue Module, vor allem im Bereich Cybersicherheit und Datenschutz erweitert und durch einen tages - aktuellen Newsbereich sowie den Podcast „D wie Digital“ ergänzt. Zudem wurden kon- krete Maßnahmen zur Stärkung der Multipli- katoren entwickelt. Der DiFü richtet sich an alle Kompetenzlevel und Altersgruppen und ist sowohl für Einzel- und Gruppenkurse geeignet. 2024 wurden Lernhefte, Trainerleitfäden und Präsentatio- nen für Schulungen implementiert. Die Nutzung verschiedener Schwierigkeitsstufen ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang, sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene. 2024 wurde der Digitalführerschein im gesellschaftlichen Diskurs und an politischen Schnittstellen sichtbar – so etwa als Praxis- beispiel für digitale Weiterbildung auf Veranstaltungen und im Rahmen des Euro- pean Cyber Security Month. Das zeigt, dass sich der DiFü weiter als bundesweit an- erkannter Nachweis für Digitalkompetenzen etabliert, ein Potential, das weiter ausgebaut werden soll. Hier geht’s zum DiFü Digitalführerschein: difue.de
24 25 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Jugendwettbewerb myDigitalWorld JUGENDWETTBEWERB MYDIGITALWORLD Auch 2024 stand bei myDigitalWorld wieder das Engagement junger Menschen für mehr Sicherheit im digitalen Raum im Mittelpunkt. Auf dem DsiN-Jahreskongress in Berlin wurden am 27. Juni die besten Beiträge ausgezeichnet. Parlamentarische Staatssekretärin a. D. Daniela Kluckert würdigte in ihrer Laudatio den Einsatz der jungen Generation: „Fake News, KI & Co. zeigen unübersehbar, dass der Handlungsbedarf nicht kleiner wird. Deshalb freue ich mich sehr, dass sich jedes Jahr so viele Schülerinnen und Schüler im Jugend- wettbewerb myDigitalWorld engagieren.“ In Vertretung des Wettbewerbsschirmherrn, Bundesminister a. D. Dr. Volker Wissing, betonte sie die Bedeutung von Medienkom- petenz und digitaler Verantwortung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Kreative Ideen aus Berlin, Görlitz und Großkrotzenburg Der Hauptpreis ging an die Klasse Medien +Kommunikation der Friedensburg-Ober- schule in Berlin. Die Schüler:innen beschäf- tigten sich in kleinen Gruppen mit unter- schiedlichen Einsatzgebieten Künstlicher Intelligenz. Der zweite Platz ging an den Informatikkurs der Stufe 8 Oberschule Rauschwalde in Görlitz, den dritten Platz sicherte sich die Initiative „IT Security Girls“ des Franziskanergymnasiums Kreuzburg in Großkrotzenburg. Seit 2015 würdigt myDigitalWorld besonde- res digitales Engagement von Jugendlichen. Die Beiträge der Gewinner:innen 2024 zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und kreativ junge Menschen digitale Verantwortung leben. Mit Sach- und Geldpreisen unterstützt DsiN ihre Projekte und trägt dazu bei, dass digitale Sicherheit nicht nur ein abstraktes Thema bleibt, sondern konkret im Alltag junger Menschen ankommt. Unterstützt wird der Wettbewerb von den Paten Avast, Google Deutschland, Kinder- schutzbund Bundesverband und FSM. Alles zum Wettbewerb erfährt man unter mydigitalworld.org
Highlights aus den DsiN-Projekten Unsere Demokratie vor digitalen Gefahren schützen Mit PolisiN unterstützt DsiN Mandatsträ- ger:innen, politisch Aktive sowie Ihre Teams und Fraktionen dabei, digitale Chancen souverän zu nutzen. Individuelle Workshops vermitteln praxisnahes Wissen zu Themen wie Social Media, künstlicher Intelligenz und IT-Sicherheit im politischen Alltag. Die Angebote von PolisiN – Politiker:innen sicher im Netz sind speziell auf die Bedürf- nisse von Mandatsträger:innen zugeschnit- ten. Die kostenfreien Angebote greifen aktuelle digitale Herausforderungen auf und vermit- teln kompakt, verständlich und anwendungs- orientiert das notwendige Wissen für den politischen Alltag – ob vor Ort oder digital. Das Themenspektrum reicht von professio- neller Social-Media-Nutzung über IT-Sicher- heit bis hin zum Umgang mit Desinformation und Hass im Netz. Dabei geht es nicht nur um Strategien für eine erfolgreiche Kommu- nikation, sondern auch um konkrete Schutz- maßnahmen: Wie lassen sich Accounts sicher verwalten? Wie kann man sich vor Cyberan- griffen oder Deepfakes schützen? Welche Werkzeuge helfen, Desinformationen zu erken- nen und souverän darauf zu reagieren? In passgenauen Workshops lernen Interessierte mehr, wie sie sich in ihrem beruflichen Alltag effektiv schützen können. PolisiN wird von Deutschland sicher im Netz e. V. getragen und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern. Unterstützt wird das Projekt durch die DsiN-Mitglieder Google Deutsch- land, Governikus und Yubuico. Das Projekt erscheint ab 2025 mit neuen Angeboten und in einem neuen Design. Alles rund um das Projekt erfährt man auf polisin.de
26 27 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D mIT Sicherheit ausbilden IT-SICHERHEIT IN DER AUSBILDUNGSPRAXIS 2024 war das Projekt bundesweit präsent: Im April fand im DsiN-Forum in Berlin ein zweitägiger Qualifizierungsworkshop für neue Sicherheitstrainer:innen statt. Diese Trainer:innen bieten anschließend Work- shops für Ausbilder:innen und Mitarbeitende in KMU an. Im September stellte sich mSa gleich auf zwei großen Bühnen vor: beim 13. IT-Sicherheitstag der IHK und HWK Berlin sowie beim 36. Cyber-Sicherheits-Tag der Allianz für Cybersicherheit und DIHK. Im Oktober war das Projekt beim Digital Educa- tion Lab der IHK Berlin vertreten. Insgesamt führte mSa 32 Workshops mit 403 Teilnehmenden durch. Vor Ort und digital werden dabei Grundlagen der IT-Sicher- heit vermittelt, Methoden praktisch erprobt und auf den betrieblichen Alltag übertragen. Mit regionalen Anlaufstellen wie Kammern und Wirtschaftsförderungen als Partner hat sich mSa fest in der Weiterbildungslandschaft verankert. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und umge- setzt von DsiN gemeinsam mit dem Bundes- verband mittelständische Wirtschaft, ist das Projekt seit 2023 zudem Teil der Trans- ferstelle Cybersicherheit im Mittelstand. Hier mehr erfahren: mit-sicherheit-ausbilden.de DsiN und die Transferstelle Cybersicher- heit im Mittelstand bieten mit dem Projekt „mIT Sicherheit ausbilden“ maßgeschnei- derte Workshops und Lernmaterialien, um IT-Sicherheit von Beginn an in der Ausbil- dung zu verankern. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bilden den Großteil der Auszubildenden in Deutschland aus – digitale Anwendungen spielen dabei längst eine zentrale Rolle. Das Projekt „mIT Sicherheit ausbilden“ (mSa) unterstützt Ausbildungsverantwortliche mit praxisnahen Informationen, Methodenvor- schlägen und Lernmaterialien, um IT-Sicher- heit von Anfang an in die Ausbildungspraxis zu integrieren. Die Materialien orientieren sich an den Standardberufsbildpositionen des BIBB und können individuell an Branchen- bedarfe angepasst werden.
Highlights aus den DsiN-Projekten FitNIS2-Navigator startet ab 2025 PASSGENAUE HILFE BEI DER UMSETZUNG DER NIS2-RICHTLINE Ab 2025 unterstützt DsiN kleine und mittle- re Unternehmen (KMU) mit einem neuen digitalen Angebot: dem FitNIS2-Navigator. Gemeinsam mit der Universität Paderborn entwickelt, bietet das kostenfreie Online- Tool praxisnahe Hilfe bei der Umsetzung der europäischen NIS2-Richtlinie. Mit dem deutschen Umsetzungsgesetz zur NIS2-Richtlinie werden rund 30.000 weitere Unternehmen verpflichtet, ihre Cybersicher- heitsmaßnahmen auszubauen. Der FitNIS2- Navigator setzt genau hier an: Unternehmen können künftig prüfen, ob sie betroffen sind, den eigenen IT-Sicherheitsstand einschätzen und individuelle Aktionspläne erhalten. Neben dem digitalen Tool ist ein Begleit- angebot mit Workshops und Informations- materialien geplant, das den Transfer in die Praxis erleichtert. „Viele kleine Unternehmen verfügen nicht über die Ressourcen, um regulatorische Anforderungen allein umzusetzen. Mit dem FitNIS2-Navigator schließen wir diese Lücke und geben konkrete, leicht verständliche Hilfestellung“, erklärt DsiN-Geschäftsführe- rin Isabelle Rosière. Das Projekt wird im Rahmen der Initiative „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ des Bundes- ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Gemeinsam mit Wissenschaft und Praxis entsteht damit ein Werkzeug, das KMU nicht nur auf neue gesetzliche Anforde- rungen vorbereitet, sondern zugleich nach- haltig das Vertrauen von Kunden und Partnern stärkt. Mit dem FitNIS2-Navigator baut DsiN sein Angebot für Unternehmen konsequent aus und setzt 2025 ein klares Zeichen für mehr Cybersicherheit im Mittelstand. Hier das Tool ab 2025 kostenfrei nutzen: fitnis2.de
SiBa Das Sicherheitsbarometer Die kostenfreie App für digitalen Selbstschutz! Mit der SiBa-App sind Sie immer über aktuelle Bedrohungen im Netz informiert und wissen, wie Sie sich davor schützen können. JETZT BEI Ein Angebot
Fokusthema: KI im Alltag Wie KI unseren Alltag beeinflusst Kaum ein Thema hat 2024 die Diskussion so geprägt wie Künstliche Intelligenz. Sprachassistenten werden präziser, Fahrzeuge autonomer und Werkzeuge wie ChatGPT eröffnen neue Möglichkeiten im Arbeits- und Privatleben. Doch mit dem Fortschritt wachsen auch Fragen nach Vertrauen, Sicherheit und Missbrauchsrisiken. Der DsiN-Sicherheitsindex 2024 widmete sich dem Fokusthema Künstliche Intelligenz im Alltag. Die repräsentative Studie zeigt: KI ist überall. Aber wenn es um das Verständnis und Sicherheitsmaßnahmen geht, geht das Bewusstsein vieler Internetnutzenden weit auseinander. 95,7 Prozent kennen den Begriff „Künstliche Intelligenz“, 69,7 Prozent meinen, ihn zu verstehen. Zwei Drittel halten KI für unverzichtbar, dennoch hat fast die Hälfte (44,8 Prozent) 2024 noch nie einen KI-Prompt ausprobiert.
32 33 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Ein großes Manko besteht weiterhin beim Thema Vertrauen: Nur 23 Prozent der Ver- braucher:innen äußern ein hohes bis sehr hohes Vertrauen gegenüber KI – ein leichter Anstieg zum Vorjahr –, während 16,1 Prozent ihr Vertrauen als sehr gering einschätzen. Damit bewegt sich die Wahrnehmung zwischen Faszination und Skepsis. Zugleich erkennt fast jede:r Dritte (31,5 Prozent) vor allem Risiken, während nur 20,9 Prozent die Chancen überwiegen sehen. KI im Alltag und Beruf längst auf dem Vormarsch Obwohl KI-basierte Alltagstools wie automa- tische Übersetzungen (77,8 Prozent) oder Routenempfehlungen (66,6 Prozent) laut DsiN-Sicherheitsindex längst genutzt wer- den, ist der Einsatz generativer KI noch nicht weit verbreitet. Nur 12,6 Prozent der Verbrau- cher:innen verwenden regelmäßig Prompts im beruflichen Kontext, und weniger als ein Drittel hat generative KI überhaupt ausprobiert. Um das zu ändern, braucht es vor allem mehr Selbstermächtigung: Knapp 60 Prozent der Befragten fühlen sich nicht ausreichend informiert oder unterstützt, um generative KI sinnvoll einzusetzen. Nur jede:r Fünfte weiß, wie Prompts optimal formuliert werden. Mehr als drei Viertel wünschen sich deshalb Aufklärung und Hilfestellung für einen sicheren, selbstbestimmten Umgang mit KI. Ängste nehmen, Kompetenzen fördern Neben Chancen für digitale Sicherheit durch automatisierte Bedrohungserkennung sehen viele Nutzer:innen Risiken wie Betrug oder Manipulation durch gefälschte Inhalte. 12,4 Prozent haben bereits negative Erfah- rungen mit gefälschten, KI-generierten Bildern, 69,7 % geben an zu wissen, was Künstliche Intelligenz bedeutet 20,9 % sehen überwiegend die Chancen von KI 31,5 % sehen in KI eher Risiken 42,9 % hätten mehr Vertrauen in KI, wenn unabhängige Stellen KI-gestützte Anwendungen prüfen und zertifizieren würden 59,0 % fühlen sich nicht ausreichend informiert und unterstützt, um generative KI selbst zu nutzen 46,4 % nutzen Chatbots oder würden dies gern tun
Fokusthema: KI im Alltag 11,2 Prozent mit KI-veränderten Videos. Acht Prozent der Befragten gaben sogar an, Nach - teile durch fehlerhafte KI-Entscheidungen erlebt zu haben. Die Studienergebnisse zeigen: KI erfordert einen gesellschaftlichen Begleitprozess aus Regulierung, Aufklärung und einer Stärkung der individuellen Kompetenzen. Dabei wächst auch der Bedarf an Bildungs- und Unterstützungsangeboten. Verbraucher:in- nen erwarten Programme, die nicht nur die technischen Grundlagen erklären, sondern auch ethische, rechtliche und sicherheitsre- levante Fragen berücksichtigen. DsiN-Angebote zum Thema „Künstliche Intelligenz“: DsiN-Digitalführerschein (DiFü): Das Fokus - modul „Künstliche Intelligenz“ erklärt die Grundlagen dieser neuen Schlüsseltechnologie: Was kann KI, wie funktioniert KI, und wie lässt sie sich verantwortungsvoll einsetzen? difue.de/lernzentrale Digitaler Engel: Ältere Menschen können KI-Anwendungen in Online-Veranstaltungen sowie bei deutschlandweiten Veranstaltungen mit den Infomobilen vor Ort kennenlernen: digitaler-engel.org PolisiN: Politiker:innen und politisch aktive Menschen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene erhalten bei PolisiN individuel- le Workshops und Angebote zu Themen wie „Künstliche Intelligenz & Prompting“ oder „Desinformation erkennen und einordnen“: polisin.de
34 35 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Für mehr Sicherheit im digitalen Alltag Der DsiN-Digitalführerschein Stärkt und erweitert die neznetepmoklatigiD Ermöglicht individuelles Lernen uaevinsnessiW mov gignähbanu Testet Wissen nehcierebnemehT shces ni Zertifi ziert Digitalkompetenzen difü.de Gleich loslegen! Ein Projekt von:
Fokusthema: KI im Alltag KI-Tools bei DsiN Künstliche Intelligenz ist auch bei DsiN im Arbeitsalltag angekommen. Dabei ersetzt sie keine Menschen, sondern unterstützt das Team als praktisches Werkzeug, das Prozesse erleichtert und Freiräume für kreative und strate- gische Arbeit schafft. Als Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) wollen wir nicht nur Verbraucher:innen und Unternehmen Orientierung im digitalen Wandel geben, sondern auch selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb setzen wir in unserem Arbeitsalltag auf den bewuss- ten und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Tools. Sie helfen uns dabei, Prozesse zu vereinfachen, Ideen schneller umzusetzen und Ressourcen effizienter zu nutzen. Dabei bleibt klar: KI unterstützt, ersetzt aber nicht den Menschen.
36 37 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D Kreativität sichtbar machen Für die visuelle Gestaltung setzen wir auf Tools wie Canva sowie auf KI-gestützte Modelle wie Midjourney oder Stable Diffu- sion. Sie helfen, Bildideen schnell greifbar zu machen und Inhalte ansprechend auf- zubereiten – ob für Social Media, Präsenta- tionen oder Publikationen. So gewinnen wir Zeit, die wir in die Qualität und Wirkung unserer Inhalte investieren. Dokumentation ohne Umwege Meetings sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Aber nur ein gut vorberei- tetes Meeting, bei dem alle To-Dos und Verabredungen festgehalten werden, sind meist wirklich effektiv. Doch auch das nimmt oft wertvolle Zeit und Ressourcen in Anspruch. Mit der Teams-KI erstellen wir automatisch Gesprächsnotizen und Protokolle. Das erleich- tert die Nach bereitung, sorgt für Transparenz und verschafft unseren Teams mehr Freiraum für inhaltliche Arbeit. Recherche mit Weitblick Komplexe Themen erfordern fundierte Informationen. Hier nutzen wir AI-gestützte Suchwerkzeuge wie Perplexity, die uns helfen, Quellen schnell einzuordnen und relevante Aspekte zu identifizieren. KI unterstützt dabei, den Überblick zu behalten – die Bewertung der Ergebnisse bleibt jedoch in menschlicher Hand. Texte gemeinsam entwickeln Ob für Pressemitteilungen, Projektberichte oder interne Dokumente – ChatGPT ist ein fester Bestandteil unseres Schreibprozesses. Das Tool hilft uns, Ideen zu strukturieren, Formulierungen vorzubereiten und Texte effizienter zu entwickeln. Die finale Verant- wortung für Inhalte liegt aber immer bei unseren Mitarbeiter:innen. Ein Werkzeug, kein Ersatz Der Einsatz von KI ist für uns ein praktischer Baustein im Arbeitsalltag – vergleichbar mit anderen digitalen Hilfsmitteln. KI erleichtert Prozesse und eröffnet kreative Spielräume. Doch das Gespür für Zielgruppen, die Verant- wortung für Inhalte und die Qualitätssiche- rung bleiben menschliche Aufgaben. Chancen und Risiken im Blick So vielfältig die Chancen von KI sind, so wichtig ist es, ihre Risiken nicht aus den Augen zu verlieren. Künstliche Intelligenz benötigt erhebliche Rechenressourcen und trägt damit zum Energieverbrauch bei. Gesellschaftlich stellt sie uns vor neue Fragen: Wie gehen wir mit Desinformation um, die durch Deepfakes oder automatisch generierte Inhalte entstehen kann? Welche Verantwortung tragen Organisationen und Individuen, wenn Entscheidungen zuneh- mend von Algorithmen unterstützt werden? Diese Herausforderungen zeigen, dass es nicht genügt, KI einfach nur zu nutzen. Es braucht Wissen, kritisches Bewusstsein und klare Regeln, um Chancen verantwortungs- voll zu realisieren und Risiken einzudämmen. Deshalb ist es entscheidend, diese Techno- logie zu verstehen, um sie sicher und selbst- bestimmt einzusetzen. Schließlich ist genau das ist die Mission von DsiN.
Fokusthema: KI im Alltag Welche Heraus- forderungen bringt KI in der Zukunft? Die Fortschritte, insbesondere bei generativer KI und großen Sprachmodellen, treiben die Integration von Künstlicher Intelligenz in alle Lebensbereiche voran. Doch mit der rasan- ten Entwicklung stellen sich Fragen, wie eine zukunftsfähige und nachhaltige Gestaltung der KI aussehen kann. Die Debatte um Künstliche Intelligenz hat im Jahr 2024 an Fahrt gewonnen und verknüpft gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche sowie ökologische Aspekte zunehmend miteinander. Bereits im Alltag spüren viele Menschen, wie KI unseren Umgang mit Information, Kommunikation und Arbeit verändert. Die damit einhergehenden Her- ausforderungen sind vielfältig und benötigen einen integrativen Blick, der die Beziehun- gen zwischen einzelnen Themenbereichen aufzeigt. scheidungsprozesse einzustellen, während ethische Standards und die Gestaltung der digitalen Welt im Zentrum breiter Debatten stehen. Die Politik reagiert darauf mit weitreichenden Regulierungen, etwa der EU-KI-Verordnung, die neue Rahmenbedin- gungen für den Umgang mit Hochrisiko- Systemen schafft. So geht gesellschaftlicher Wandel direkt in die politische Verantwor- tung über: die Gestaltung und Kontrolle der Technologie ist längst keine rein technische Aufgabe mehr. Gesellschaftlicher Wandel und politische Regulierung Mit dem Fortschritt von KI werden gesell- schaftliche Fragen nach Datenschutz, Trans- parenz und Teilhabe immer lauter. Menschen stehen vor der Herausforderung, sich auf neue, von Algorithmen beeinflusste Ent- Wirtschaftliche Transformation und soziale Dynamik Unternehmen erkennen die innovativen Potenziale von KI und setzen sie zunehmend zur Automatisierung und Effizienzsteigerung ein. Allerdings sind Investitionskosten und Fachkräftemangel Hindernisse, die
38 39 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D wirtschaftliche und soziale Fragen vereinen. Die zunehmende Integration von KI verän- dert das Berufsleben grundlegend und stellt neue Anforderungen an Weiterbildung und die Fähigkeit zur schnellen Anpassung. In diesen Veränderungsprozessen spiegeln sich auch gesellschaftliche Diskurse über Teil- habe und Gerechtigkeit wider, etwa beim Zugang zu digitalen Kompetenzen und neuen Berufsfeldern. Ökologische Herausforderungen und Chancen Die ökologischen Implikationen von KI-Tech- nologien werden in den aktuellen Diskursen besonders deutlich: Der Energie- und Res- sourcenbedarf von Rechenzentren steigt kontinuierlich, was Fragen nach Umweltbe- lastung und nachhaltiger Entwicklung aufwirft. Diese Herausforderung betrifft Politik und Wirtschaft gleichermaßen, sie verlangt innovative Ansätze zur Ressourcen- effizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energien. Gleichzeitig bietet KI Möglichkeiten zur ökologischen Transformation, etwa durch intelligente Netze und Optimierung in Produktionsprozessen. Interdisziplinäre Lösungsansätze In den vielfältigen Diskursen des Jahres 2024 wird deutlich, dass alle genannten Herausforderungen ineinandergreifen: Der politische Rahmen gestaltet zugleich die gesellschaftliche Akzeptanz, während wirtschaftlicher Erfolg nicht losgelöst von ökologischer Verantwortung und neuer sozialer Dynamik entstehen kann. Ein zukunftsfähiger Umgang mit KI erfordert daher Transparenz, Bildung, Regulierung sowie nachhaltige Innovation im Dialog zwischen den Disziplinen und im gemeinsa- men Bewusstsein für die komplexe Aufgabe, die vor uns liegt. Die Zukunft mit KI bleibt somit offen, disku- tierbar und gestaltbar – vorausgesetzt, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Ökologie werden als vernetztes System verstanden und interdisziplinäre Lösungen aktiv vorangetrie- ben. Als DsiN ist es unsere Mission, diesen Prozess zu begleiten, und Alltagsuser:innen und Unternehmen und Betriebe gleicherma- ßen fit zu machen, die Zukunftstechnologie sicher und selbstbestimmt einzusetzen.
Fokusthema: KI im Alltag „Lasst uns hinterfragen, was wir teilen“ Desinformation im Netz ist zurzeit immer wieder ein bren- nendes Thema, dass durch den Einsatz von KI-Tools noch zusätzlich an Brisanz bekommen hat. Der Digitale Engel war Partner der Initiative von DsiN-Mitglied Deutsche Telekom. Desinformation im Netz – die bewusste Verbreitung von Falschinformationen über das Internet – hat 2024 weiter an Bedeutung gewonnen. Sie gefährdet nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt sondern ist eine akute Bedrohung für unsere Demo- kratie, denn bewusste Desinformation kann sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Werbespot gegen Desinformation im Netz DsiN-Mitglied Telekom machte im Sommer 2024 mit einem Werbespot auf das Thema aufmerksam. Unser Projekt, der Digitale Engel, konnte gemeinsam mit Teachtoday und CORRECTIV als Partner mitwirken – denn mit dem Digitalen Engel setzen wir uns auch mit dem Thema Desinformation bei älteren Menschen auseinander. Der Spot wurde im privaten sowie öffentlich-rechtlichen Fernsehen und im Kino ausgestrahlt. Wir freuen uns, damit noch mehr Menschen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und auf die kostenlose Unterstützung durch die Digitalen Engel aufmerksam zu machen. Der Werbespot, mit Regie von Nora Fing- scheidt („Systemsprenger“), zeigt eindrück-
lich, wie schnell sich Desinformation brand- gefährlich verbreiten kann. Er weist aber auch auf Gegenmittel hin. Der zentrale Leitsatz „Lasst uns hinterfragen, was wir teilen“ ist eines der besten Mittel, um nicht selbst Opfer von Falschinformationen zu werden, bezie- hungsweise nicht ungewollt an der Verbrei- tung von Desinformation teilzunehmen. Diese Tipps helfen, Desinformation zu erkennen ∙ Innehalten und Inhalt hinterfragen ∙ Quelle prüfen und Fakten checken ∙ ∙ Desinformation auf den Plattformen melden Sich vielfältig informieren, Medienkom- petenz-Angebote nutzen Engagieren: Faktenchecks machen und Ergebnisse teilen ∙ Der Digitale Engel ergänzt: „Gibt es überhaupt eine Quellenangabe? Scheint diese Quelle vertrauenswürdig? Haben weitere vertrauens- würdige Medien über diese Nachricht infor- miert?“ Wenn man alle diese drei Fragen mit ja beantworten kann, kann bereits ein Großteil von Falschinformationen erkannt und ausgeschlossen werden. Neben dem Werbefilm wurde zusätzlich im Rahmen einer breiten Kampagne in weiteren Forma- ten – wie Plakaten, soziale Medien, Radio und Podcasts – auf das Thema aufmerksam gemacht. Wir freuen uns sehr, Teil dieser wichtigen Kampagne gewesen zu sein. 40 41 4 2 0 2 T H C I R E B S E R H A J N I S D KI als Gefahr und Chance Die Grenzen zwischen echt und gefälscht verschwimmen zunehmend, weil KI in den falschen Händen gezielt dazu genutzt werden kann, Inhalte beliebig zu gestalten und diese mit hoher Geschwindigkeit zu verbreiten. Das erschwert die Orientierung in der digitalen Informationsflut und sorgt dafür, dass insbesondere Vorurteile bestä- tigt, Meinungen radikalisiert und Emotionen verstärkt werden. Hass und Hetze gewinnen an Raum, das Fundament unserer Wertege- meinschaft gerät so ins Wanken. Dass gezielte Falschinformationen eine ernste Gefahr für unsere Demokratie sind, erkennen laut Studie der Initiative Markt- und Sozialforschung 84% der Deutschen. Gleichzeitig schätzt nur ein kleiner Teil – näm- lich 16% – das Risiko, selbst durch Desinfor- mation beeinflusst zu werden, als groß ein. Diese Diskrepanz zeigt, wie bedeutsam digitale Sensibilisierung und Aufklärung sind. Als DsiN sehen wir aber auch die Chancen von KI im Kampf gegen digitale Manipulation. Mit gezielter Analyse großer Datenmengen, Erkennung von Mustern und der Entwick - lung von Tools zur Faktenerkennung kann KI selbst ein Teil der Lösung sein. Den Ganzen Spot gibt es hier zu sehen: https://youtu.be/7W5YevIUG30
Fokusthema: KI im Alltag Ausblick 2025 Neue Projekte für mehr digitale Sicherheit NIS-2 ist eine Richtlinie der EU, die das Niveau der Cyberresilienz stärken soll. Neben besseren Schutz der digitalen Infrastruktur und Daten bringt die Richtlinie auch größere Anforderungen an die digitale Sicherheit mit sich: Bis zu 30.000 zusätzliche Unternehmen fallen erstmalig unter die Richtlinie. Mit dem FitNIS2-Navigator entwickeln DsiN und die Universität Paderborn mit Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ein neues, kostenfreies Unter- stützungsangebot, um die NIS2-Richtlinie umzusetzen. Wir freuen uns über das neue Projekt in der DsiN-Familie und sind ge- spannt auf den Projektstart. Auch ein langjähriges DsiN-Projekt feiert 2025 geburtstag: Das DsiN-Sicherheitsbaro- meter, kurz SiBA-App, wird 20 Jahre alt. Zum Geburtstag sie einen neuen Anstrich und wird im Februar 2025 neu gelaunched. Wir freuen uns auf die Weiterentwicklung dieses spannenden Projektes und hoffen in Zu- kunft, noch viel mehr Menschen zu informie- ren und IT-Sicherheit zu erhöhen. Mitglieder- und Partnerarbeit weiter ausbauen Die Arbeit von DsiN wäre nicht möglich ohne die wertvolle Unterstützung unserer Mitglie- der und Partner. Wir freuen uns sehr darauf, die gemeinsame Aufklärungsarbeit auch 2025 weiter voranzubringen. Dafür bildet die Beirats - sitzung im Januar den Auftakt: Friederike Dahns, Abteilungsleiterin für Cyber- und Informationssicherheit im Bundesministerium des Innern (BMI), wird uns dann als neue Vorsitzende des Beirats bei unserer Mission unterstützen. Wir freuen uns außerdem auf eine spannende Mitgliederversammlung mit Partnerabend im November 2025. 2025 wird für DsiN ereignisreich: Mit dem FitNIS2-Navigator geht ein neues DsiN- Projekt für kleine und mittelständische Unternehmen und Betriebe an den Start, das DsiN-Sicherheitsbarometer erhält ein Update und DsiN begleitet die Bundes- tagswahl 2025. Auch der Wahlkampf wird zunehmend digitaler. Themen wie Falsch- und Desinfor- mation und Hass und Hetze im Netz spielen eine immer wichtigere Rolle. Demokratie- feinde agieren online ebenso wie offline und gefährden dabei auch die digitale Sicherheit vieler Menschen. Für DsiN steht fest: Digitale Kompetenzen sind eine Voraussetzung für demokratische Teilhabe. Als DsiN engagieren wir uns deshalb gegen Desinformation, Hass und Hetze und für eine starke Demokratie. Außerdem freuen wir uns auf die Veröffent- lichung des DsiN-Sicherheitsindex 2025: Wird sich der Negativtrend der diesjährigen Studie fortsetzen oder ist eine Verbesserung bei der digitalen Sicherheitslage von Verbraucher:in- nen in Sicht? Der DsiN-Sicherheitsindex wird im Sommer 2025 im Rahmen einer Presse- Veranstaltung gemeinsam mit Studienpartner ARIX und Unterstützer Kleinanzeigen offiziell vorgestellt.
42 43 Impressum Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) Berlin Juli 2024 Verantwortlich (V.i.S.d.P.): Isabelle Rosière, Joachim Schulte Redaktion Denis Schröder Gestaltung Anke Enders, Alles mit Medien Bildnachweise S.1 Alexander Dobrindt/BMI, Henning Schacht S. 2 Jörg Farys für DsiN, S.4 Thomas Tschersich/Telekom, S.10 Nikolaus Hagl/SAP S. 33 Kraut & Konfetti für DsiN S. 35 Bertellifotografia/Pexels.com S. 37 iStock.com/panom73 S. 40+41: Deutsche Telekom Umschlag (U4): Andreas Könen/BMI, Prof. Dr. Christian Bär/BMI, Patrick von Braunmühl/Bundesdruckerei GmbH, Prof. Dr. Gabi Dreo Rodosek/Universität der Bundeswehr München, Gesa Förster/BMWK, Martin Groß-Albenhausen/ bevh, Dr. Sven Herpig/Stiftung Neue Verantwortung, Tanja Jost/BfDI, Holger Münch/BKA, Claudia Plattner/BSI, Mirja Rasmusson/BMDV, Prof. Dr. Haya Shulman/Frauenhofer SIT, Wolfgang Teves/BMU, Pierre Du Bois/ Kleinanzeigen. Alle weiteren Bilder: Jörg Farys für Deutschland sicher im Netz e. V. Kontakt Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) Albrechtstr. 10 c 10117 Berlin Telefon +49 (0) 30 767581-500 info@sicher-im-netz.de sicher-im-netz.de
Bilanz Einnahmen gesamt 3.206.740,00 € Zuwendungen Förderpartner Betriebliche Erträge Mitgliedsbeiträge Auflösung Rücklagen Spenden & Zinserträge 1.830.560,00 € 548.600,00 € 453.000,00 € 352.000,00 € 22.580,00 € Ausgaben gesamt 3.206.740,00 € Personalkosten Sachkosten Marketing & ÖA Fremdleistungen & Beratung Veranstaltungskosten Einstellung Rücklagen Reisekosten 2.203.030,00 € 376.480,00 € 54.420,00 € 403.860,00 € 144.440,00 € – € 24.510,00 € Geschäftsführung Joachim Schulte (seit 15. Mai 2024) Geschäftsführer Deutschland sicher im Netz e.V. Isabelle Rosière (ab Oktober 2024) Geschäftsführerin Deutschland sicher im Netz e.V. Teamsprecher:innen Juliane Sycksch Teamsprecherin Deutschland sicher im Netz e.V. Jan Lietz Teamsprecher Deutschland sicher im Netz e.V. 36 Mitarbeiter:innen zum Ende 2024
Beirat Julia Böhnisch Vorständin, Stiftung Warentest Patrick von Braunmühl stellv. Vorsitzender, Leiter Public Affairs, Bundesdruckerei GmbH Friederike Dahns designierte Vorsizende, Abteilungsleiterin Cyber- u. Informationssicherheit, Bundesministerium des Innern Prof. Dr. Gabi Dreo Rodosek Professorin für Kommunika- tionssysteme und Netzsicher- heit, Universität der Bundeswehr München Gesa Förster Leiterin der Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft, Bundesministe- rium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Martin Groß-Albenhausen Stellv. Hauptgeschäftsführer, Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh) Dr. Sven Herpig Leiter Internationale Cybersicherheitspolitik, Stiftung Neue Verantwortung Tanja Jost Abteilungsleitung Technologi- scher Datenschutz, Telekom- munikation und Telemedien beim Bundesdatenschutzbeauf- tragten (BfDI) Sabrina Krenzler Geschäftsführerin, Polizeiliche Kriminalpräven- tion der Länder und des Bundes (ProPK) Maximilian Müller-Härlin Leiter des Referats Grundsatz- fragen der Digitalisierung & MINT- Bildung im Bundesminis- terium für Forschung, Technologie und Raumfahrt Holger Münch Präsident, Bundeskriminal- amt (BKA) Katarina Peranić Vorständin bei Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt Claudia Plattner Präsidentin, Bundesamt für Sicherheit in der Informations- technik (BSI) Mirja Rasmusson Referatsleiterin, Datenschutz in der digitalen Welt, Cybersicherheit, Vertrauens- dienste, Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) Prof. Dr. Haya Shulman Direktorin Cybersecurity Analytics and Defences, Frauenhofer SIT Wolfgang Teves Referatsleiter, Grundsatzfragen des digitalen Verbraucher- schutzes, vertrauenswürdige KI, Cybersicherheit, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucher- schutz (BMJV) Susanne Wein Referatsleiterin Bildung für ältere Menschen Digitalisierung, Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)